Der DVGW fördert das Gas- und Wasserfach in allen technisch-wissenschaftlichen Belangen. In seiner Arbeit konzentriert sich der Verein insbesondere auf die Themen Sicherheit, Hygiene, Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit der Entwicklung seiner technischen Regeln ermöglicht der DVGW die technische Selbstverwaltung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Hierdurch gewährleistet er eine sichere Gas- und Wasserversorgung nach international höchsten Standards. Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund 14.000 Mitglieder. Hierbei agiert der DVGW wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral
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mit Michaela Grupp
Datum der Veröffentlichung: 02. September 2025
Am 5. Dezember 2025 wird Michaela Grupp von der Thyssengas GmbH gemeinsam mit ihrem Kollegen Martin Radtke beim 3. Innovationstag Netzdokumentation in Bonn einen Vortrag zum Thema „Automatisierte Anfrageprozesse über Metasystemportale“ halten. Wir durften ihr vorab in einem kurzen Interview zu ihrem Beitrag befragen.
Hier gibt sie Einblicke in die Inhalte ihres Beitrags, die Bedeutung digitaler Schnittstellen für die Netzdokumentation und die Rolle von Thyssengas bei der Weiterentwicklung effizienter Prozesse im Netzbetrieb.
DVGW Kongress:
Guten Tag Frau Grupp, wir freuen uns auf zwei vielversprechende Tage und wissenswertes rund um Innovationen in der Netzdokumentation in Bonn und Ihren Vortrag am 05. Dezember 2025. Vielen Dank, dass Sie uns ein paar Fragen zu der Veranstaltung vorab beantworten:
Sie werden gemeinsam mit Herrn Radtke zum Thema „Automatisierte Anfrageprozesse über Metasystemportale“ vortragen. Was genau dürfen wir uns unter diesem Thema vorstellen – und warum ist es gerade jetzt so relevant für die Netzdokumentation?
Michaela Grupp:
Unter diesem Thema verstehen wir die Digitalisierung und Qualitätssicherung in der Netzdokumentation sowie die Automatisierung von Netzauskunftsanfragen über zentrale Plattformen wie z.B. das BIL-Portal. Metasystemportale bündeln Anfragen, prüfen Zuständigkeiten und ermöglichen eine Beantwortung durch die Versorgungsunternehmen.
Die Relevanz ergibt sich aus der steigenden Anzahl an Netzbetreibern und der damit verbundenen Herausforderung als Anfragender den richtigen Ansprechpartner zuverlässig und schnell zu finden. Die Digitalisierung bietet den Netzbetreibern die Möglichkeit dem Bedarf nach Effizienz, Transparenz und Regelwerkskonformität, insbesondere im Kontext der Energiewende und des beschleunigten Infrastrukturausbaus nachzukommen.
DVGW Kongress:
Inwiefern spielen digitale Schnittstellen und automatisierte Prozesse bei Thyssengas bereits heute eine Rolle in der täglichen Arbeit – und welche Herausforderungen begegnen Ihnen dabei?
Michaela Grupp:
Digitale Schnittstellen sind bei Thyssengas fest etabliert. Über das BIL-Portal werden Netzauskunftsanfragen automatisiert verarbeitet, von der Zuständigkeitsprüfung bis zur Erstellung von Stellungnahmen einschließlich Bestandsplänen und Schutzanweisungen. Die Herausforderungen und Lösungsansätze sind im Merkblatt GW 115 beschrieben. Besonders hervorzuheben ist die notwendige Akzeptanz seitens der Anfragenden sowie die Integration der Prozesse in die Abläufe der Versorgungsunternehmen.
DVGW Kongress:
Die Innovationstage Netzdokumentation bringen Fachleute verschiedener Netzbetreiber zusammen. Was erhoffen Sie sich persönlich von der Veranstaltung – und welche Impulse möchten Sie selbst setzen?
Michaela Grupp:
Wir freuen uns auf den fachlichen und persönlichen Austausch mit anderen Netzbetreibern, um von den vielfältigen Erfahrungen voneinander lernen zu können und neue Impulse aus den verschiedenen Themenbereichen mitzunehmen.
Gleichzeitig möchten wir zeigen, wie Digitalisierung und eine gute GIS-Datenqualität konkret zur Effizienzsteigerung beitragen. Durchgängige, digitale Lösungen vereinfachen nicht nur Prozesse, sondern sind auch wirtschaftlich darstellbar.
DVGW Kongress:
Zu guter Letzt: Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen: Welche Entwicklungen in der Netzdokumentation halten Sie für besonders vielversprechend – und welche Rolle könnte Thyssengas dabei einnehmen?
Michaela Grupp:
Besonders vielversprechend sind Entwicklungen rund um die Standardisierung von Anfrageprozessen und die Nutzung von Metasystemportalen als zentrale Vermittler. Auch die Rolle der INSPIRE-Handlungsempfehlung zur Benennung von Versorgungsgebieten und Eingangskanälen ist vielversprechend für eine Nutzung in Metasystemportalen, wenngleich INSPIRE selbst keine Netzauskünfte abdeckt.
Wir als Thyssengas nehmen eine aktive Rolle ein, sowohl als Auskunftsgeber als auch als Anfragender. Wir treiben die Digitalisierung voran und beteiligen uns aktiv an der Weiterentwicklung von Plattformen wie BIL.
Vielen Dank für das Interview, Frau Grupp. Wir freuen uns, Sie am 05. Dezember 2025 in Bonn bei den "3. Innovationstage Netzdokumentation" begrüßen zu können und in den intensiven Austausch über relevante Fragen unserer Branche zu gehen.